Aus eug Basis WP wurde per 1. Januar 2022 "eug Basis flex". Damit hat die eug frühzeitig unter anderem auf die wachsende Anzahl von Elektrofahrzeugen reagiert.
Das Netz der eug ist in gutem Zustand und kann die gewünschte elektrische Energie jederzeit zur Verfügung stellen. Dennoch ist es uns wichtig, heute schon auf die Veränderungen in der Energieerzeugung und dem Verbrauch zu reagieren. Konkret: Die Photovoltaik mit ihrer schwankenden Produktion und die E-Mobilität mit ihrem hohen Leistungsbedarf sind wesentliche Bestandteile der Netzkosten.
Zwar können wir Netzausbaukosten an die Kunden überwälzen; als Genossenschaft jedoch ist es unser Ziel, vernünftige Netzkosten zu haben und einen attraktiven Endpreis bieten zu können. Wir sehen es deshalb als unsere Aufgabe an, die Netzkosten auch bei vermehrtem Aufkommen von Solarstrom und Elektromobilität im Griff zu behalten. Wir müssen das Versorgungsnetz zukünftig besser überwachen und die Netzlast steuern können.
Belastung kennen und Engpässe vermeiden
Ein zentrales Element der Netzüberwachung sind die Smart Meter. Im Zusammenspiel mit einer geeigneten Monitoring-Software werden die Belastung sichtbar und Engpässe frühzeitig erkennbar. Um aktiv eingreifen und die angestrebte Laststeuerung vornehmen zu können, müssen sogenannte «Flexibilitäten» wie Boiler, Wärmepumpen und Ladestationen mit Schaltelementen ausgerüstet und regulierbar sein. Die Flexibilität gehört dem Kunden Der Kunde kann seine Flexibilität entweder selber beanspruchen, einem Systemdienstleister verkaufen oder der eug zur Verfügung stelle n. Will die eug die Flexibilitäten steuern, muss sie ihre Kunden dafür entschädigen. Die Steuerung ist so gewählt, dass sie möglichst kleine Einschränkungen für die Kunden mit sich bringt, aber dennoch netzdienlich ist. Wärmepumpen beispielsweise können durch uns zweimal pro Tag während maximal zwei Stunden gesperrt werden, aktuell über Mittag zwischen 11.00 und 12.30 Uhr und in der Nacht zwischen 1.00 und 3.00 Uhr. Anwendungen für die E-Mobilität
können täglich von 7.30 bis 8.30 Uhr, von 11 bis 12 Uhr und/oder von 18.30 bis 19.30 Uhr auf 50 % der Leistung reduziert werden. Wir sind berechtigt, diese Zeiten anzupassen, wobei sie pro Tag max. drei Stunden ausmachen dürfen. Ist eine Wallbox beziehungsweise der Anschluss nicht für eine Leistungsreduktion ausgelegt, wird der ganze Anschluss gesperrt.
Notsteuerung für Aufrechterhaltung des Netzbetriebs
Unabhängig von tariflichen Anreizen muss die eug drohende Netzüberlastung durch die Steuerung vom Flexibilitäten abwenden können. Deshalb muss zukünftig für alle Flexibilitäten > / = 11 kVA eine Notfall-Steuerung installiert werden, unabhängig davon, ob die Steuerhoheit an die eug abgetreten wird oder nicht.